Mittwoch, 10. Juni 2015

Autorenblogtour "Antonia Günder-Freytag" Tag 6 - Mord oder Totschlag? - Ermittlungsarbeit

Herzlich Willkommen zum sechsten und auch schon letzten Tag der Autorenblogtour. Gestern hat Manja von www.manjasbuchregal.bogspot.de Dir das Buch Sachsentöter vorgestellt. Ich möchte heute mit meinem Thema einen kleinen Blick auf die Ermittlungsarbeit der Polizei werfen und was den Unterschied zwischen Mord und Totschlag ausmacht. Ich hoffe, das ich es schaffen werde, dieses komplexe Thema in meinem Beitrag Dir näher zu bringen und entschuldige mich jetzt schon mal, für die trockenen Paragraphen die ebenfalls darin auftauchen werden.

Das was wir aus Krimis im Fernsehen kennen ist nicht nahe an der Realität dran, auch manches in Büchern fehlt. :) Somit ist die Ermittlungsarbeit in der Realität etwas anders, als wir sie in den geliebten Büchern und Serien mitbekommen.

Wenn irgendwo eine Leiche gefunden wird, dann wird dieser Fund erst ein Mal als neutraler Leichenfund oder Todesfall behandelt. Derjenige wo die Leiche gefunden hat wird gebeten am Fundort zu bleiben und auf das Eintreffen der losgeschickten Bereitschaftspolizei zu warten. Diese 2 Beamte nehmen den Tatort in Augenschein und sollen vorerst nur feststellen ob es sich auf den ersten Blick um erkennbar um einen Selbstmord, einen Unfall oder Tod durch Fremdeinwirkung handelt. Ist nun letztere Fall erkennbar so wird das zuständige Kriminalkommissar verständigt. Dabei kann es sehr gut vorkommen, das der Zuständige Ermittler im Bereitschaftsdienst auch mal mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt wird.

Die Kriminalpolizei, oder auch umgangssprachlich Kripo genant ist in Deutschland bei dre Polizei zuständig für die Verfolgung von Straftaten und ihrer Verhütung. Im Gegensatz zur Schutzpolizei tragen ihre Angehörigen im Dienst meist Zivilkleidung, und keine Uniform. Die genaue Organisationsform der einzelnen Dienststellen können hierbei von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, da die Polizeiangelegenheiten immer in den Zuständigkeitsbereich der Bundesländer fallen. Die Angehörigen der Kriminalpolizei weisen sich immer mit ihrem Dienstausweis und der Kriminaldienstmarke aus.

Kriminaldiemstmarke Quelle: Wikipedia

Mord und Totschlag, dies sind zwei Tötungsdelikte, doch wo liegt da eigentlich der Unterschied?

Dieser befindet sich in den Gesetzestexten des StGB:

§ 211 Mord

(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

(2) Mörder ist, wer

aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln

oder

um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.

§ 212 Totschlag

(1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

(2) In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.

Steht also fest, das der Tod eines Menschen ein Tod durch Fremdeinwirkung ist, so wird eine Mordkommission gegründet, die Spurensicherung gerufen und der Tatort abgesperrt. Nichts darf verändert werden, oder ohne Handschuhe angefasst werden. Alle möglichen Fluchtwege werden gesperrt und der Tatort großräumig abgeriegelt, den der Täter könnte sich ja noch in der Nähe befinden.

Der Leiter des Kommissariaten koordiniert alle Abläufe und Aufgaben, informiert auch die Staatsanwaltschaft und gegebenenfalls die Presse. Dabei ist die Anfangsphase meist entscheidend, da die Spuren noch frisch sind und die Erinnerungen vorhandener Augenzeugen noch nicht verblasst sind. So ist es nicht verwunderlich das in diesem Zeitraum ein 12 bis 14 Stunden Arbeitstag für die Ermittler normal ist. Es werden Aussagen aufgenommen, Beweise gesichert, Thesen aufgestellt und alles haarklein in Berichten und Ermittlungsakten festgehalten.

Fragen wie, wann wurde die Tat begangen? Gab es Zeugen? Wurden diese vernommen? Wer war der Täter? Denn nicht immer muss nach dem Täter gesucht werden. Wenn er schon bekannt ist, so wird versucht ein Geständnis von ihm zu bekommen. Ist jedoch der Täter unbekannt, so ist der Zeitfaktor entscheidend und die Ermittlungen müssen um so schneller von Statten gehen. Hat ein Zeuge den Täter gesehen, so wird ein Phantombild nach dessen Beschreibung angefertigt. Während den Ermittlungen arbeitet die Kriminalpolizei dabei auch mit der normalen Polizei, der Schutzpolizei zusammen.

Die Leiche wird von Spezialisten untersucht, die Todesursache ermittelt, hat der Tote vielleicht Medikamente eingenommen, Drogen oder Alkohol getrunken? Für all dies ist die Gerichtsmedizin zuständig. Neben deren Spezialisten sind auch noch Zahnmediziner, Physiker, Chemiker, Gentechniker, Biologen und Computerexperten mit dem Fall beschäftigt und alle arbeiten zusammen. In der Regel setzt sich das Team der Ermittler zweimal täglich zu einer Dienstbesprechung zusammen um sich über den aktuellen Stand der Ermittlungen auszutauschen. In der Zeit dazwischen bleibt jeder Ermittler auch auf dem aktuellen Stand, da die Computer einer Dienststelle mit einander vernetzt sind und jeder seine erlangten Erkenntnisse in seinem PC einträgt.

Aus den gesammelten Informationen müssen die Kripo-Beamten ein Täterprofil erstellen, und dabei Fragen auf den Grund gehen, wie kante der Täter das Opfer, kannte er den Tatort, wurde dieser bewusst ausgewählt und noch viele mehr. Aber auch vom Opfer selber wird ein Profil erstellt wobei geklärt wird, ob es Feinde hatte, oder ob es irgendwelche Schwierigkeiten beruflich, finanziell oder privat gab. Alle möglichen Fakten und Informationen werden zusammengetragen und festgehalten, der kleinste Hinweis könnte schon entscheidend sein den richtigen Täter zu finden.

Auch die Staatsanwaltschaft wird ständig über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten. Die Staatsanwaltschaft könnte man als Chef der Ermittlungen bezeichnen, hat sie doch such die Möglichkeit durch den zuständigen Staatsanwalt die Ermittlungsrichtung vorzugeben. In manchen Städten ist es zudem auch üblich, das der Staatsanwalt bei der Dienstbesprechung anwesend ist.

Wurden Fingerabdrücke gefunden, so werden diese mit der Datenbank der Polizei verglichen. Damit lässt sich schnell feststellen ob es sich um einen Wiederholungstäter handelt.

Alle gesammelten Informationen helfen den Beamten den Täterkreis immer stärker einzugrenzen und am Ende werden alle Beweise zusammengeführt. Durch eindeutige Beweise kann ein Täter ermittelt werden, vielleicht aber ist auch ein Verdächtiger aufgrund der Beweislage geständig. Hat jedenfalls die Kripo den Täter überführt, so gibt sie den Fall an die Staatsanwaltschaft ab. Jedoch bevor dies gemacht wird, werden selbst nach einem Geständnis noch einmal alle gesammelten Beweise geprüft. Ob sie wirklich auf den Täter hinweisen, oder ob nicht doch noch andere Personen in Frage kommen. Denn es haben schon oft Verdächtige um jemanden zu decken oder aus andern Motiven heraus falsche Geständnisse abgelegt. Wenn die Beweiskette lückenlos ist, wird sie schriftlich, sowie auch bildlich aufgearbeitet, so dass sie einem Richter vorgelegt werden kann und für diesen logisch nachvollziehbar ist und keine Fragen oder Unklarheiten offen bleiben.

Einfach ist es auf alle Fälle nicht, diesen Täter zu ermitteln, es hängt von vielen Dingen und Kleinigkeiten ab. Eine einzelne Spur die übersehen wurde, oder der nicht nachgegangen wurde kann schon dafür sorgen, das dieser nie gefunden wird. Somit müssen Kriminalbeamte in ihrem Beruf immer aufpassen, das sie sich nicht von falschen Fährten leiten lassen, auf den falschen Tatverdächtigen einschießen, sie müssen mit größter Sorgfalt arbeiten und ständig den Überblick behalten. Was uns Krimis in Film und Fernsehen, sowie auch Büchern oft nicht mitbekommen lassen, das ist der viele Papierkram der während der Ermittlungen anfällt und zu erledigen ist. Die Kriminalpolizei ist jedoch nicht nur ausschließlich für Mord und Totschlag zuständig, auch bei Entführungsfällen, Vermissten und anderen verbrechen wird sie eingeschaltet.

 

Gewinne:

1. Preis

Ein selbstgemaltes Bild "München" + eBook zur Blogtour (frei wählbar) im Wunschformat

2. Preis

Eine Fan-Tasse "Vatikan" & ein eBook zur Blogtour (frei wählbar) im Wunschformat

3. Preis

Ein Wunschbuch von Antonia Günder Freytag zur Blogtour ( frei wählbar) im Wunschformat

 

Teilnahmebedingungen:

  • Teilnahme am Gewinnspiel ab 18 Jahren, oder mit Erlaubnis des Erziehungs/Sorgeberechtigten
  • Bewerber erklären sich im Gewinnfall bereit, öffentlich genannt zu werden(Gewinnerpost) und das ihre Adresse dem Verlag zwecks Gewinnversands übermittelt wird.
  • Keine Barauszahlung der Gewinne möglich
  • Keine Haftung für den Postversand
  • Versand der Gewinne innerhalb Deutschland - Österreich - Schweiz
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

 

Deine Aufgabe:

Beantworte bitte die folgende Frage als Kommentar: Wer ist Dein Lieblingskriminalkommissar aus Buch oder Film/Fernsehen und weshalb?

 

Blogtourfahrplan & Themen

 

:) :( :-/ :-* :-O X( :7 :-c ~X(

8 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag,

    O.K. keine Frage ich mag Kommissar Bröhmann aus den Romanen von Dietrich Faber super gerne, denn nicht nur halten ihn meistens seine Fälle auf Trab, nein seine Familie macht ihm meistens echt zu schaffen.

    Also mal keine Familie , die alles vom Kommissar und seinem Beruf abhält, sondern zu Hause gibt es meistens die "nächste Baustelle" zu bearbeiten für Bröhmann.

    Also Spannung gepaar mit Lustig, gefällt mir.

    LG..Karin...

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  2. Hallo,

    da hast Du dir ja wirklich viel Mühe bei dem Blogtourbeitrag gegeben. Ich finde ihn sehr informativ und gut geschrieben.
    Deine Frage ist für mich eigentlich einfach zu beantworten: Das sind die Kommissare Bodenstein und Kirchhoff. "Erfinderin" der Protagonisten ist Nele Neuhaus. Ich mag die Art, wie sie Ermitteln.

    Lg Bonnie

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  3. Hallo,

    meine Lieblingskommissare aus dem Fernsehen sind Semir Gerkhan und Ben Jäger (aus "Alarm für Cobra 11"). Es ist einfach sehr unterhaltsam den beiden (beim Ermitteln) zuzuschauen :)

    LG
    SaBine

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  4. Ich hab das Buch schon, daher will ich nix gewinnen - aber wollte zumindest mal kurz hallo sagen. Der Text war nämlich wirklich richtig gut zu lesen. Meine Lieblingsermittler? Das ist Schotty aus "Der Tatortreiniger".

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  5. Mein Lieblingsermittler ist Carl Mork von Jussi Adler Olsen, weil er so wunderbar abgefahren und schräg ist.

    daniela.schiebeck@t-online.de

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  6. Oweh, das ist eine schwere Frage. Ich mag so viele, spontan fallen mir aber Thiel aus den Münsteraner Tatorten und Dühnfort von Inge Löhnig ein.
    Liebe Grüße

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  7. och ich hoffe ich kann noch mitmachen ... mein Lieblingskommissar ist Sherlock Holmes aus der Fall Moriarty :)

    Liebe Grüße
    Jutta

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